Freitag, 16. Februar 2018

Impressionen Hotlaps

Eine Woche war viel Leben auf unserer Sim, viele Segler waren da und haben ihre Runden gedreht.  Besonders am Wochenende tummelten sich zahlreiche Boote auf der Strecke und am Rezzpoint am Hafen.
Die Palette der Boote war weit gefächert, von kleiner Laser bis hin zum B60-Dickfisch. Am meisten waren natürlich die anspruchsvollen  Boote vertreten die ein realistisches Segelverhalten zeigen und nicht mit Autopilot und TV-Screen ausgestattet sind.
Wie auch im wahren Seglerleben ist der Wind keine Größe die man sich nach belieben einstellen kann um so eine schnelle Runde hin zu legen. Deswegen ist der Wind immer vorgegeben (diesmal Richtung NW und Stärke 18). Es standen zwei Windsetter zur Verfügung, einer für den WWC-Wind und einer für BWind. Setzt man sein Boot in den Racingmodus wird der vorgegeben Wind von den Settern übernommen und kann im Rennen auch nicht mehr geändert werden.

Der vorgegeben Wind hatte zur Folge das auf dem Rundkurs alle Windverhältnisse vorkammen. (siehe Bild links). Bei den verschieden Kurse im Wind  sind der "Am Wind" und "Im Wind Kurs" schwierig, da hierbei der Wind von vorne kommt. Um nun mit einem Segelboot voran zu kommen obwohl der Wind direkt von vorne kommt, gibt es spezielle Techniken. Diese heißen nicht "Wind auf andere Richtung einstellen" sondern "Kreuzen".

In einem Post aus 2014 habe ich das Wenden (damals noch mit der Fizz) einmal genauer beschrieben:

Kurs Ost, bei einem Wind aus Richtung Ost bedeutet kreuzen, den gegen den Wind kann ein Segelboot nicht vorran kommen. Dazu muss man Am Wind segeln, der Einfallswinkel des scheinbaren Windes beträgt dabei weniger als 90°. Der kleinste noch segelbare Winkel wird  hart am Wind genannt.



Um auch wirklich an das im Wind liegende Ziel im Osten zu kommen, sind Wenden unumgänglich. Bei einer Wende wird die Richtung gewechselt: Den Bug dreht man dabei durch den Wind bis wieder ein am Wind Kurs erreicht wird. Bei der Wende muss der Segler sein Gewicht von der einen Seite des Bootes auf die andere Verlagern, also umsetzten. Auch das Segel muss übergeholt und natürlich das Ruder eingeschlagen werden.


Das Kreuzen kostet natürlich Zeit. Rennen werden oft auf diesem Kurs entschieden, den erfahrende und geschickte Segler wissen wie sie möglichst schnell "im Wind" vorran kommen.

Das umschalten auf einen besseren Wind ist in SL leider inzwischen weit verbreitet, geht aber bei Rennen natürlich nicht bzw. ist ausgesprochen unfair. In den Regularien der Hotlaps steht aber auch, das der Spaß das Hauptziel ist und so kann jeder nach belieben cheaten.
Wie sagte eine Seglerin am Abschlussabend: "nun ja wir machen das für die Ehre...vielleicht geht die mal über Bord".

Aber ist der Wind direkt von hinten, also Kurs "im Wind" wirklich so gut?  Nein, eben nicht. Die Boote mit gutem Windscript simulieren das "im Wind" Verhalten richtig, die Spaßboote dagegen weniger. Auch hierzu hatte ich bereits 2014 einen Post gemacht:

Hat man einen Kurs "vor dem Wind"  dann wird der Vortrieb des Bootes nicht mehr durch die Strömung am Segel erzeugt, sondern alleine durch den Winddruck. Dieser Kurs ist riskant, da es dabei zur sogenannten Patenthalse kommen kann. Bei der Patenthalse bewegt sich der Baum mit dem  Großsegel  plötzlich von einer Schiffseite auf die andere. Verursacht wird dies durch Fahrfehler oder plötzlich ändernde Windrichtung, aber auch Strömungsänderungen und Wellen sind Ursachen.



Weiterhin besteht die Gefahr des Kentern über den Bug. Der Wind drückt dabei den Bug des Bootes ins Wasser und kann es zum Überschlagen bringen. Die Fizz macht das ganz gerne und schleudert dann den Atlan im hohen Bogen ins kühle Naß. Hat man mit der Fizz einen exakten vor dem Wind - Kurs eingeschlagen, bewegt sich das Boot mit Haut-und Focksegel nur langsam, auch der Genaker bringt nicht wirklich was.

Um diese Gefahren zu vermeiden werden die Raumschottkurse eingeschlagen. Man segelt also ähnlich wie beim im Wind - Kurs im Zickzack um das Ziel zu erreichen.

Das größte Problem bei der Hotlapwoche war aber leider der Lag auf den Sims entlang der Runde. Auch das Simcrossing war grausam, viele sind dabei davongeflogen oder abgestürzt. Einige Segler berichteten das sie von 10 Runden nur 4-5 durchstanden und wieder ins Ziel ankamen. Das ist echt schade aber leider ein weit verbreitetes Problem in SL und insbesonders den Segelsims.

Trotzdem war der Event toll, viele Leute waren da und hatten Spaß (das Hauptziel), einige neue Teilnehmer haben Regatta-Luft geschnuppert und wollen nun öfters mal Hotlappen.


---> Website der Hotlapper
---> Bilder bei Flickr
---> Bilder bei Facebook


Anbei noch ein paar Bilder:









Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen