Freitag, 14. November 2014

Flying Fizz vs Atlan (Teil 1)

Als im Februar 2008 die Schiffsratten (der deutsche Segelclub in SL) gegründert wurde, bin ich erstmals mit dem Segeln in SL in Kontakt gekommen. Die Ratten boten damals Segelkurse an, inkl. Theorieunterricht im Schiffsratten-Vereinsheim auf der Sim Tiga. Bei Jeremia Spotter lernte ich auf der Flying Fizz durch die Pixelmeere zu schippern. 
Theorieunterricht bei den Schiffsratten (Quelle: Schiffsratten-Blog)
An Regatten hatte ich schon damals nicht teilgenommen, mir ging es mehr um das Kennenlernen der Segeltechnik. Im Laufe des Pixellebens gab es eine segelfreie Zeit (es gibt ja auch Motorboote), erst als die Loonetta auf dem Markt kam wurde die Leidenschaft wieder erneuert. Die Loonetta ist allerdings segeltechnisch nicht mit der Fizz vergleichbar.
 
Das Boot hat ein sehr komplexes Script und kann in verschieden Schwierigkeitsmodis gesegelt werden. Im Fun Modus muss man lediglich mit den Pfeiltasten die Fahrrichtung ändern, alles andere regelt das Script. Im Novice Mode wird das Hauptsegel passenden zu den Windverhältnissen getrimmt. Der Competition Mode ist dann schon deutlich anspruchsvoller. Neben der Segelstellung des Hautpsegels muss auch die Sitzposition des Seglers geändert und bei passenden Windverhältnis der Genacker gesetzt werden. Der Expert Mode verlangt vom Segler alles Können ab, hier greift das Script nicht mehr helfend ein. In allen Modies kann es passieren das das Boot kentert, dann muss der nasse Pixelsegler das Boot wieder aufrichten. Segelbar ist die Fizz sowohl einzeln als auch zu zweit, wobei bei Zweiersegeln beide Segler was zu tun haben.
Gekentert
Die Fizz ist ab dem Competition Mode schwer zu segeln, angeblich sehr nahe an einem echten Segelboot. Der virtuelle Wind für das Boot wird über einen Windsetter bereit gestellt. Die Fizz verwendet den WWC (Wind Wave Current)-Windsetter, der eigentlich ein Wettersetter ist. Soweit ich weiß ist die Flying Fizz das einzige Boot, welche die Wetterbedingungen des Setters komplett umsetzt. Windsetter befinden sich an den Startlinien für Segelregatten. Dort sind meist diverse Wetter hinterlegt die man abrufen kann, darüber hinaus kann man auch sein "eigenes" Wetter definieren. Für Rennen gibt der Rennleiter das Wetter vor. 

Flying Fizz Racer (Fizz Circus 9.11.2014)
Neben dem Wind (Richtung und Stärke) werden auch Wellen (Höhe, Länge und Richtung) sowie die Strömung des Wassers (Stärke und Richtung) simuliert. Diese Parameter müssen nicht statisch sein, denn es besteht die Möglichkeit dynamische Änderungen einfließen zu lassen. Beim Wind können u.a. durch Richtungsänderungen und Böen die Schwierigkeitsgrade erhöht werden. Bei den Wellen sind Varianzen der Höhe und Länge, abhängig von der Wassertiefe, vorgesehen.

Selbst Änderungen des Wetters während eines Rennens können eingebracht werden. Dabei besteht auch die Möglichkeit das Wetter abhängig von der Position des Bootes zu ändern indem der Windsetter mittels der globalen x-und y-Positionen lokales Wetter vorgibt. Dieses lokale Wetter wird auf einen definierbaren Radius um die Koordinate begrenzt. So ist es z.B. möglich an einer Engstelle zwischen zwei Inseln eine Wasserströmung zu simulieren.
Schlechtes Wetter
Beim FJC wurde von der Rennleitung ein Wind vorgegeben der viele diese Varianzen beinhaltete.
Ich hatte zwar vorab etwas mit der Fizz geübt (im Novice Modus), war dann aber vom Schwierigkeitsgrad des Törns überrascht und überfordert. Zwei Runden habe ich mich durchgequält und musste selbst im Fun Modus (den ich aus Verzweiflung  mehrfach anwählte) mich abmühen um vorran zu kommen. Das kommt davon wenn man nur noch den einfachen Cruising-Wind der Loonetta nutzt.
Die Konsequenz daraus war und ist, das ich nunmehr wieder öfters auf der Fizz segele, habe ich doch vieles vom damaligen Segelkurs vergessen :((
An Regatten teilnehmen werde ich auch zukünftig nicht, aber zumindest wissen wie es geht und mir die Fähigkeiten wieder aneigenen. Das heißt üben, üben und nochmals üben. Der olle Atlan ist auch nicht mehr der Jüngste!
 
Nach einer Übungsstunde mit  Jeremia habe ich dann mit einem selbstgesticken einfachen Wind ohne Varianzen (den ich Simpel-E-16 genannt habe) in der Blakesea weiter geübt. Kurs Ost, bei einem Wind aus Richtung Ost bedeutet kreuzen, den gegen den Wind kann ein Segelboot nicht vorran kommen. Dazu muss man Am Wind segeln, der Einfallswinkel des scheinbaren Windes beträgt dabei weniger als 90°. Der kleinste noch segelbare Winkel wird  hart am Wind genannt. 

Um auch wirklich an das im Wind liegende Ziel im Osten zu kommen, sind Wenden unumgänglich. Bei einer Wende wird die Richtung gewechselt: Den Bug dreht man dabei durch den Wind bis wieder ein am Wind Kurs erreicht wird. Bei der Wende muss der Segler sein Gewicht von der einen Seite des Bootes auf die andere Verlagern, also umsetzten. Auch das Segel muss übergeholt und natürlich das Ruder eingeschlagen werden. Das alles sollte richtig gabgestimmt sein, sonst kann das Boot kentern. Atlan musste anfangs oft ins Wasser :(


Kurz vor der Wende
Inzwischen klappt das Wenden ganz gut und auch das Halten eines Kurses hart am Wind (kleinstmöglicher segelbaren Kurs) wird besser. Hilfreich war es mir dabei erfahrene Fizz-SeglerInnen zu zu schauen wie die es machen.

Am Ziel angekommen heißt es nun wieder zurück, diesmal mit den Wind im Rücken.
Bei der Loonetta ist das kein Problem, aber bei der Fizz nicht so einfach wie man vielleicht denkt.

Aber das muss ich erstmal üben und dann wird der Bericht fortgesetzt.....


  




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