Nachdem das Ziel in Second Norway erreicht wurde, geht es nun wieder zurück.
Der Wind bläst weiterhin exakt aus Ost und hat keine Böen. Von einer starken Strömung und hohen Wellen ist auch nichts zu merken und so können die Segel gesetzt werden um nach Westen zu schippern.
Auf dem linken Bild ist der Kompass der Fizz abgebildet. Die Farben bezeichnen die segelbaren Kurse.
Der rote Bereich kennzeichnet die Kurse wo kein Vortrieb möglich ist, da das Boot im Wind liegt. Hier flattern nur die Segel.
Die grünen Bereiche sind segelbare Kurse, die von hart am Wind bis zum Raumschotkurs reichen.
Im gelben Bereich ist der Vorwindkurs, d.h der Wind kommt genau von hinten. Die Radler unter uns freuen sich über diesen Wind!
Die Segler auch?
Würde ich nun gemütlich am Ruder der Loonetta stehen, könnte ich geradewegs den Kurs einschlagen, den Spinaker hissen und losdüsen. Nicht so bei der Fizz.
|
Vor dem Wind auf Raumschotkurs mit Halse |
Hat man einen Kurs "vor dem Wind" dann wird der Vortrieb des Bootes nicht mehr durch die Strömung am Segel erzeugt, sondern alleine durch den Winddruck. Dieser Kurs ist riskant, da es dabei zur sogenannten Patenthalse kommen kann. Bei der Patenthalse bewegt sich der Baum mit dem Großsegel
plötzlich von einer Schiffseite auf die andere. Verursacht wird dies durch Fahrfehler oder plötzlich ändernde Windrichtung, aber auch Strömungsänderungen und Wellen sind Ursachen.
Weiterhin besteht die Gefahr des Kentern über den Bug. Der Wind drückt dabei den Bug des Bootes ins Wasser und kann es zum Überschlagen bringen. Die Fizz macht das ganz gerne und schleudert dann den Atlan im hohen Bogen ins kühle Naß. Hat man mit der Fizz einen exakten vor dem Wind - Kurs eingeschlagen, bewegt
sich das Boot mit Haut-und Focksegel nur langsam, auch der Genaker
bringt nicht wirklich was.
|
Flying together |
Um diese Gefahren zu vermeiden werden die Raumschottkurse eingeschlagen. Man segelt also ähnlich wie beim
im Wind - Kurs im Zickzack um das Ziel zu erreichen.
Ein
Raumschotkurs erlaubt es dann auch den Genaker hoch zu ziehen und so ordentlich Fahrt aufzunehmen. Die Kurwechsel werden nun Halse genannt. Hier geht das Heck durch den Wind und die Segel werden auf die andere Schiffsseite geführt. Dabei können oben genannten Probleme auftreten.
|
Kurz vor der Halse |
Bei der Halse wird das Boot erst so lange abfallen (in den Wind drehen) lassen, bis das Focksegel einfällt (schlapp macht!). Dann den Baum mit dem Großsegel
dicht holen, also Richtung Bootslängsachse drehen. Sobald das Heck durch den Wind ist wird das Ruder gegen die Drehrichtung gestellt (damit wird die Drehbewegung des Bootes gebremst). Nun muss das Großsegel auf die andere Seite gefiert, der Segler muss natürlich auch die Sitzposition wechseln und der neue Kurs einschlagen. Die Halsen sind schwerer zu segeln als die Wenden (finde ich) .
Das alles war jetzt noch nicht besonders anspruchsvoll (sagen bestimmt alle erfahrenen Segler), denn bisher habe ich Wasserströmung und Wellen, sowie Varianzen davon mal ausser acht gelassen.
Der nächste Schritt ist nun, das Wenden und Halsen bei ungleichförmigen undböigen Wind zu lernen.
Link zum Teil 1